Kosten beim Wohnungsverkauf: Damit sollten Sie rechnen
Wenn Sie Ihre Wohnung verkaufen wollen, müssen Sie damit rechnen, dass Sie nicht nur Geld verdienen, sondern auch welches ausgeben müssen. Ein Wohnungsverkauf ist immer auch für die verkaufende Partei mit Kosten verbunden. Welche Kosten beim Wohnungsverkauf konkret auf Sie zukommen und wie diese zwischen Ihnen und dem Käufer aufgeteilt werden, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Kosten beim Wohnungsverkauf: die wichtigsten Posten
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Kosten, mit denen Sie rechnen sollten, wenn Sie Ihre Wohnung verkaufen möchten.
Vermarktung der Wohnung
Nehmen Sie den Verkauf Ihrer Wohnung selbst in die Hand, müssen Sie auch die Vermarktung selbst managen. Inserate in Zeitungen und auf Onlineportalen können mehrere 100 € kosten, die Sie als Verkäufer aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Makler
Legen Sie den Verkauf hingegen in die Hände eines Maklers, übernimmt dieser sämtliche Schritte von der Vermarktung über die Besichtigungen bis hin zum Verkauf. Die Maklerprovision liegt durchschnittlich bei 3,27 % des Verkaufspreises – wobei der endgültige Satz vom jeweiligen Bundesland abhängt. Die Maklerprovision kann durchaus auch bis zu 7 % betragen.
Notar
Ohne Notar findet in Deutschland kein Immobilienverkauf statt. Es ist obligatorisch, für das Aufsetzen des Kaufvertrags sowie die Unterzeichnung desselben einen Notar heranzuziehen. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 1,5-2 % des Verkaufspreises .
Zu den Kosten beim Wohnungsverkauf zählen immer auch Notarkosten.
Grunderwerbssteuer
Die Grunderwerbssteuer zählt zu den wichtigsten Nebenkosten, die auf den Käufer einer Immobilie zukommen. Rund 6 % des Verkaufspreises macht diese Position aus – auch wieder abhängig vom jeweiligen Bundesland.
Löschung der Grundschuld
Verkaufen Sie Ihre Wohnung, müssen Sie diese lastenfrei an den neuen Eigentümer übergeben. Besteht eine Grundschuld, muss diese daher gelöscht werden. Die Gebühren dafür tragen Sie als Verkäufer.
Wertgutachten
Um für Ihre Wohnung einen marktgerechten Preis festlegen zu können, sollten Sie ein Wertgutachten durchführen lassen. Beauftragen Sie einen unabhängigen Immobiliensachverständigen mit dem Gutachten für Ihre Wohnung, sollten Sie mit Kosten von 160 € pro Stunde rechnen.
Energieausweis
Als Verkäufer einer Immobilie sind Sie verpflichtet, einen entsprechenden Energieausweis vorzulegen. Hierfür sollten Sie mit Kosten um die 500 € rechnen.
Ggf. Renovierung
Wollen Sie Ihre Wohnung an den Mann oder an die Frau bringen, sollte diese in einem vorzeigbaren Zustand sein. Dafür lohnt es sich durchaus, die ein oder andere Renovierung vorzunehmen, bevor Sie die Immobilie anpreisen. In der Regel erzielen Sie mit einer frisch renovierten Wohnung einen höheren Kaufpreis als mit einer älteren Wohnung, die bereits Altersschäden aufweist.
Ggf. Vorfälligkeitsentschädigung
Wenn Sie durch den Verkauf Ihrer Wohnung ein Darlehen vorzeitig – sprich vor dem Ende der Kreditlaufzeit – auflösen, müssen Sie an die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung entrichten . Damit gleicht die Bank den Schaden aus, der ihr durch das vorzeitige Auflösen des Darlehens entstanden ist.
Ggf. Spekulationssteuer
Verkaufen Sie Ihre Wohnung in weniger als 10 Jahren nach dem Kauf und machen damit Gewinn, kann eine sogenannteSpekulationssteuer fällig werden .
Sonderposten laufende Nebenkosten
Im Gegensatz zu Mietern müssen Wohnungseigentümer mit zahlreichen laufenden Nebenkosten rechnen. Dazu zählen Versicherungsbeiträge, Grundsteuer, Müllentsorgung sowie Verwaltungskosten . Diese müssen in voller Höhe vom Käufer bzw. Eigentümer übernommen werden.
Verkäufer vs. Käufer: Wer muss welche Kosten tragen?
Welche der oben genannten Posten übernimmt beim Wohnungsverkauf nun der Verkäufer und welche übernimmt der Käufer? Dazu lesen Sie im Folgenden mehr.
Wollen Sie Ihre Wohnung verkaufen, fallen nicht nur für den Käufer, sondern auch für Sie als Verkäufer Kosten an.
Kosten für den Verkäufer
- Vermarktung
- Makler
- Wertgutachten
- Energieausweis
- Ggf. Renovierung
- Ggf. Vorfälligkeitsentschädigung
- Ggf. Spekulationssteuer
- Notarkosten (zu einem Teil)
Kosten für den Käufer
- Notarkosten (zum Großteil)
- Grunderwerbssteuer
- Grundbuchgebühren
- Nach Kauf: laufende Nebenkosten
Wie hoch sind die Kosten beim Wohnungsverkauf?
Damit Sie eine ungefähre Vorstellung davon haben, mit welchen Kosten Sie beim Verkauf Ihrer Wohnung rechnen sollten, finden Sie untenstehend eine übersichtliche Aufstellung.
Posten | Kosten für den Verkäufer | Kosten für den Käufer |
---|---|---|
Wertgutachten |
Etwa 160 € pro Stunde > mehr Informationen im Beitrag Kosten für einen Immobiliengutachter |
0 € |
Vermarktung |
Etwa 900 € |
0 € |
Energieausweis |
Etwa 500 € |
0 € |
Ggf. Makler |
Durchschnittlich 3,27 % des Verkaufspreises |
0 € |
Notar |
0 € |
Ca. 1,5-2 % des beurkundeten Verkaufspreises |
Grundbuchgebühren & Grunderwerbssteuer |
0 € |
Etwa 1,5 % (Grundbuch) & 6,5 % (Grunderwerbssteuer) |
Löschung der Grundschuld |
Etwa 400 € |
0 € |
Ggf. Vorfälligkeitsentschädigung |
Unterschiedlich |
0 € |
Ggf. Spekulationssteuer |
Unterschiedlich |
0 € |
Fazit: Kosten beim Wohnungsverkauf
Eine Wohnung zu verkaufen, ist in der Regel mit Aufwand verbunden: nicht nur in organisatorischer, sondern durchaus auch in finanzieller Hinsicht. Kosten für Wertgutachten, Vermarktung, einen Energieausweis etc. sind nicht zu umgehen und sollten bei jedem Wohnungsverkauf von Beginn an einkalkuliert werden . Wenn Sie sich ein realistisches Bild davon machen, welche Kosten auf Sie als Verkäufer zukommen, erwarten Sie im Verkaufsprozess wenig bis keine Überraschungen.
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