Was sind Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en und welche Arten unterscheiden Branchenkenner? Welche Trends sind bei Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en zu erkennen? Wie ermitteln Sachverständige den Wert von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en und welche Faktoren sind bei der Bewertung maßgeblich? In diesem Beitrag erläutern wir zudem, wie Sie Investoren für Ihre Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie finden und wie Sie selbst in Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en investieren können.

LKW vor Logistikimmobilie.
Anfahrtswege und Tore von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en müssen perfekt auf die Anlieferung und den Abtransport angepasst sein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en vereinen die Lagerhaltung, Kom­mis­sio­nie­rung und Distribution von Waren.
  • Die Assetklasse „Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie“ gilt, dank des dynamischen Onlinehandels, selbst in Zeiten einer globalen Krise als Wachstumsmarkt und sichere Anlage.
  • Renditen von sieben Prozent sind in deutschen Me­tro­pol­re­gio­nen möglich. Die Kaufpreise steigen aufgrund hoher Nachfrage allerdings.
  • Die Nutzungsdauer von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en ist auf 20 bis 30 Jahre ausgelegt. Kurze Laufzeiten der Mietverträge stellen ein Risiko dar.
  • Die Neuvermietung ist für Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en mit einfacher Struktur an Top-Standorten leichter als für Speziallager fernab von Me­tro­pol­re­gio­nen.
  • Relevante Faktoren zur Wertermittlung von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en nach ge­set­zes­kon­for­men Maßstäben des Er­trags­wert­ver­fah­rens sind Bauweise, Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit, Lage, Miet- und Rest­nut­zungs­dau­er sowie die Ausstattung und Qualität des Objekts.

André Heid
Zertifizierte Im­mo­bi­li­en­gut­ach­ter nach DIN 17024 von TÜV, DEKRA, IHK, DIA und EIPOS bewerten Ihre Immobilie sachgemäß.

Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en – Definition und Arten

Eine Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie wird zur Lagerhaltung, Kom­mis­sio­nie­rung und Distribution von Waren genutzt. Die Globalisierung sorgt für einen Be­deu­tungs­ver­lust traditioneller Standorte von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en. Neubauten werden gehäuft am Rand von Bal­lungs­ge­bie­ten errichtet, um Kundenwünsche und Ver­sand­händ­ler­ver­spre­chen wie „Wir liefern noch am selben Tag“ erfüllen zu können. Der Trend entwickelt sich hin zum stark automatisierten, zentralen Logistikzentrum, das flächenmäßig Dimensionen von 10.000 m² nicht selten sprengt.

Logistikhallen lassen sich in folgende Arten untergliedern:

  • Dis­tri­bu­ti­ons­hal­le: Große, hohe Halle mit mehreren Toren. Sie dient als Lagerhalle und zur Warenverteilung und bietet ausreichende Voraussetzungen zur Kom­mis­sio­nie­rung.
  • Hochregallager: Moderne Hochregallager sind meist com­pu­ter­ge­steu­ert bis voll­au­to­ma­ti­siert und in Silobauweise errichtet. Die Technik ist wichtiger als das Gebäude und seine Umschließung. Dazu, wie ein Hochregallager steuerlich zu bewerten ist, gibt es zwei Sichtweisen: entweder als Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie oder als Be­triebs­ein­rich­tung.
  • Lagerhalle: Der Bestand an Gütern und Waren, vom Stückgut bis zur Palettenware, wird in hauptsächlich von In­dus­trie­un­ter­neh­men genutzten Lagerhallen gelagert.
  • Logistikpark: Logistikparks berücksichtigen die Bedürfnisse von Lo­gis­tik­un­ter­neh­men und Investoren gleichermaßen. Unternehmen profitieren von der be­darfs­ge­rech­ten Infrastruktur, während Investoren ihr Risiko, dank einer höheren Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit im Vergleich zu Einzelobjekten, reduzieren. Der Betreiber eines Logistikparks kümmert sich um die Vermietung der Logistikflächen und um das Facility Management einschließlich Dieb­stahl­si­che­rung.
  • Speziallager: Sie müssen je nach Art und Zweck bautechnische und gesetzliche Auflagen erfüllen. Beispiel: Um den Kälteverlust zu minimieren, ist die Anzahl der Tore von Kühlhallen begrenzt. Gefahrgutlager sind recht eingeschränkt in der Standortwahl und auch die Lagerung der Gefahrenstoffe erfolgt unter hohen Auflagen.
  • Umschlaghalle: In der Umschlaghalle werden Waren aus dem Nahverkehr für den Fernverkehr gebündelt und eingehende Waren aus dem Fernverkehr für die Weiterleitung im Nahverkehr aufgeteilt. Eine Umschlaghalle hat die Anforderung der Sortierung und Kom­mis­sio­nie­rung, dient aber nicht der Be­stands­la­ge­rung. Waren werden hier nur kurz zwi­schen­ge­la­gert. Umschlaghallen sind relativ niedrig gebaut und mit vielen Toren ausgestattet.

Markttrends bei Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en

Der Zentrale Immobilien Ausschusse. V. (ZIA) fasst in seinem Früh­jahrs­gut­ach­ten zusammen, wie es um die Logistikbranche, speziell um Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en in Deutschland bestellt ist: Es herrscht weiterhin Bedarf an neuen Logistikflächen, die jedoch nur eingeschränkt verfügbar sind. Resilienter werdende Lieferketten sorgen für ein positives Stimmungsbild. Andererseits gehen Experten angesichts steigender Baukosten und erschwerter Fi­nan­zie­rungs­be­din­gun­gen von einer Stagnation im Neubau von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en aus.

Steigen die Mieten für Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en?

In Anbetracht des dynamisch wachsenden Versandhandels und der eingeschränkten Flä­chen­ver­füg­bar­keit steigen die Mieten für moderne Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en – vor allem in unmittelbarer Nähe zu großen Absatzmärkten. Während ein Quadratmeter Logistikfläche pro Monat in unattraktiveren Kleinstädten in der Peripherie Spitzenmieten von 5,16 Euro kostet (2021: 4,83 €/m²), zahlen Lo­gis­tik­un­ter­neh­men in sogenannten A-Städten im Schnitt 8,67 Euro (2021: 7,76 €/m²). An Top-Standorten wie München und Stuttgart sind praktisch keine Flächen mehr verfügbar. In Berlin, Hamburg und Köln ist das Ar­beits­kräf­te­po­ten­zi­al deutlich höher als die Flä­chen­ver­füg­bar­keit für neue Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en. Besser sieht es im Rhein-Ruhrgebiet, Thüringen, Sachsen und vor allem Magdeburg aus. Die Net­to­an­fangs­ren­di­ten lagen 2023 in der Spitze zwischen 4,1 % (2022: 3,6 %) in den A-Städten und 6,3 % (2022: 5,8 %) in den D-Städten. Steigen die Zinsen weiter, sind Ren­di­te­an­pas­sun­gen möglich.

Welcher Wert wird Nachhaltigkeit bei Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en beigemessen?

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) stellt Zertifikate aus. Fonds achten mittlerweile darauf, dass die Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en in ihrem Portfolio ein Zertifikat für Nachhaltigkeit haben. Bei größeren Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en ist die Nachhaltigkeit inzwischen ein Wett­be­werbs­kri­te­ri­um. Nach Möglichkeit sollte jeder Rohstoff wieder genutzt werden können, wenn die Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie abgerissen wird.

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Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie bauen, kaufen oder mieten?

Unternehmer, die für ihr Gewerbe eine moderne Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie benötigen, stehen oft vor der Frage: Soll ich eine fertige Ge­wer­be­im­mo­bi­lie kaufen, mieten oder nach eigenen Vorstellungen bauen? Die Antwort hängt von den Erfordernissen ab. Beispiel: Wie viel Lagerplatz brauche ich tatsächlich und für wie lange?

Der Vorteil, eine Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie zu mieten, liegt in der Flexibilität. Die Laufzeit des Mietvertrags kann an den Bedarf, der unter Umständen Schwankungen unterliegt, angepasst werden. Lagere ich die Logistik aus meinem Unternehmen aus, ist die Miete einer Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie – am besten zusammen mit der Ser­vice­dienst­leis­tung der Bewirtschaftung – sinnvoll. Allerdings schlägt sich dieser Luxus in hohen Mietpreisen nieder. Ein weiterer Nachteil: Wer mietet, muss nehmen, was er kriegen beziehungsweise sich leisten kann. Mit spezielleren Anforderungen an die Logistik sieht es bei einem Mietverhältnis eher düster aus, denn der Eigentümer wird seine Immobilie für einen beschränkten Mietzeitraum kaum nach den individuellen Bedürfnissen des Mieters umbauen.

Wer kauft, schafft an. Die fertige Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie kann bei Bedarf umgebaut und ergänzt werden, um den Erfordernissen des Käufers gerecht zu werden und ihr volles Potenzial zu entfalten. Beispielsweise benötigen Onlinehändler im B2C-Bereich häufig Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en mit einem hohen Au­to­ma­ti­sie­rungs­grad. Sie müssen Pakete mit geringen und individuell zu­sam­men­ge­stell­ten Stückzahlen kommissionieren. Derweil verschickt ein Zulieferer aus dem B2B-Segment meist ganze Paletten.

Ein maß­ge­schnei­der­ter Neubau ist die Ideallösung für ein Unternehmen mit Finanzkraft, sicherer Zu­kunfts­aus­sicht und einem langfristigen Plan und Bedarf an einer ausgeklügelten Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie. Der Bauherr bestimmt von vornherein, auf welche Aus­stat­tungs­merk­ma­le es ankommt und kalkuliert diese ein. Der Bauherr

  • legt mit der Standortwahl den Grundstein für die Ver­kehrs­an­bin­dung.
  • sorgt mit der Verkabelung für die IT für eine zukunftsfähige Infrastruktur.
  • bestimmt die Breiten der Gänge, durch die möglicherweise Gabelstapler fahren oder in denen Roboter zum Einsatz kommen.
  • gibt die Deckenhöhe und Lagerform (Hochregal, Blocklager, Gefahrenstoffe, Kühllager etc.) an.
  • berücksichtigt die Auswirkung von Flur­för­der­fahr­zeu­gen auf die Bodenbelastung.
  • setzt spezielle Anforderungen wie Kühlraum, Reinraum oder vollflächige Sprink­ler­an­la­gen um.

Nicht vergessen werden dürfen bei Neubauten gesetzliche Rah­men­be­din­gun­gen wie ausreichende Lärm- und Brand­schutz­maß­nah­men.

Der Nachteil von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en im Eigentum: Der Eigentümer ist komplett für sein Logistikzentrum verantwortlich, muss In­stand­hal­tun­gen oder Mo­der­ni­sie­run­gen auf seine Kosten tragen und neue Anforderungen des Gesetzgebers zeitnah umsetzen. Wer jedoch einen schnellen und reibungslosen Ablauf in seiner langfristigen Logistik haben möchte, ist mit einem Kauf oder vollständig durchdachten Bau gut beraten.

Versandhandel erfordert Logistikzentrum.
(Online-)Versandhandel im großen Stil erfordert ausgeklügelte Logistikzentren.

In Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en investieren

Das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men für Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en ist rückläufig, obwohl sie sich als krisenfeste und robuste Anlageobjekte bewährt haben. Sie bergen im Hinblick auf die Energiewende noch viel mehr Potenzial – nämlich als Kraftwerk. Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en sind mit ihren weitläufigen Dachflächen prädestiniert für Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen, mit denen sie sowohl ihren eigenen Strombedarf decken, aber auch Energie ins Netz speisen können. Bislang scheitert diese Hoffnung bei Be­stands­lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en meist an mangelnden wirt­schaft­li­chen Anreizen bei einer aufwändigen energetischen Sanierung.

Wie finde ich Investoren für eine Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie?

Zu den größten Investoren und Pro­jekt­ent­wick­lern von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en auf dem deutschen Markt gehören:

  • Garbe Industrial Real Estate GmbH (Hamburg).
  • Global Logistic Properties (Singapur) mit Rechenzentren sowie Logistikhallen.
  • Goodman Germany GmbH (Düsseldorf, Australien) bietet nehmen der Entwicklung von Lagern auch Im­mo­bi­li­en­lea­sing an.
  • Logicor Deutschland GmbH (Düsseldorf, Frankfurt).
  • Logivest GmbH (München).
  • Realogis Immobilien Deutschland GmbH (Hamburg).

Chancen einer direkten Beteiligung

Während für Wohnimmobilien bisweilen nur wenig oder gar kein Eigenkapital notwendig ist, erfordert ein Investment in eine Ge­wer­be­im­mo­bi­lie zwischen 30 und 50 Prozent Eigenkapital. Bei direkten Assets winkt folglich eine hohe Ei­gen­ka­pi­tal­ren­di­te. Für Fonds gilt das nicht.

Heiß gehandelte Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en an Top-Standorten erzielen beim Verkauf durchaus das 20-fache der Jah­res­net­to­mie­te. Spitzenrenditen von sieben Prozent sind an erstklassigen Standorten keine Seltenheit.

Für Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en an schwächeren Standorten gilt das keinesfalls. Investments in Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en gelten dennoch als verhältnismäßig sichere Anlage. Der Markt ist da, zukunftsfähig und mittlerweile sogar transparent sowie international vergleichbar.

Risiken einer direkten Beteiligung

Verkürzte Pro­dukt­le­bens­zy­klen und damit korrelierende wechselnde Anforderungen, insbesondere an die Technik der Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie, trübt die Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit. Bei Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en mit kurzer Miet­ver­trags­lauf­zeit stellt dieser Umstand ein hohes Risiko im Hinblick auf eine Nachvermietung dar. Investoren fragen daher überwiegend multiuserfähige Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en nach.

Für Kleinanleger besteht das Risiko, auf einen unseriösen Anbieter hereinzufallen. Vor allem über den recht unregulierten Zweitmarkt getätigte Investments können einen lukrativen Ausstieg aus der Anlage massiv erschweren.

Eine erhöhte Nachfrage für die Assetklasse „Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie“ sorgt für steigende Kaufpreise und damit einhergehend einen hohen Renditedruck beziehungsweise sinkende Renditen.

Übliche Risiken für Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en sind:

  • kurze wirtschaftliche Ge­samt­nut­zungs­dau­er,
  • kurze Mietverträge,
  • Leerstand,
  • geringe Bonität von Mietern,
  • geringe Drittverwendung bzw. hohe Umbaukosten,
  • geringer Verkaufserlös (vor allem auf dem Zweitmarkt).

Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en in Aktien und Fonds

Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en sind Bestandteil der Portfolios einiger offener Immobilienfonds. Häufiger ist eine Kapitalanlage allerdings über den Weg des Zweitmarkts möglich. Der Haken dabei ist, dass der Handel auf dem Zweitmarkt außerbörslich erfolgt und stark erschwert ist. Oft können Anleger ihre Beteiligungen nur zu schlechten Konditionen an den Herausgeber zurückgeben. Geschlossene Fonds sind meist steuerlich optimiert und das Risiko ist gering, falls die Anlageklasse funktioniert und das Management des Fonds sein Handwerk versteht (>> Fonds­be­wer­tun­gen). Es gibt auch Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten (KGs), über die ein Investment in Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en möglich ist.

Die Heid Immobilien GmbH verfügt über Kontakte zu Eigentümern von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en und kann auf Wunsch vermitteln. Rufen Sie uns hierzu gerne kostenlos unter der Telefonnummer 0800 – 90 90 282 an oder vereinbaren Sie direkt eine Investment-Kaufberatung!

Wertermittlung von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en

Wann ist eine Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung notwendig, welche Be­wer­tungs­ver­fah­ren werden angewandt und welche Faktoren sind ausschlaggebend für die Wertermittlung einer Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie?

Arbeiter in Logistikimmobilie.
Arbeiter in einem Lo­gis­tik­un­ter­neh­men sind selten gleichzeitig Investoren.

Anlässe für die Wertermittlung von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en

Ein Wertgutachten für eine Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie ist ratsam, wenn Sie eine solche kaufen oder verkaufen möchten. Im Fall einer Scheidung mit Zu­ge­winn­aus­gleich kann ein Ver­kehrs­wert­gut­ach­ten ebenso wie bei einer Erbschaft im Hinblick auf etwaige gerichtliche Aus­ein­an­der­set­zun­gen eine sinnvolle oder gar notwendige Investition sein. Verfügen Sie institutionell über Im­mo­bi­li­en­ver­mö­gen, verlangt das Finanzamt im Rahmen der Bilanzierung nach einem rechtskonformen Bi­lan­zie­rungs­gut­ach­ten, vorgenommen von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sach­ver­stän­di­gen wie den Gutachtern der Heid Immobilien GmbH.

Müssen Sie für den Neubau, Umbau oder die Modernisierung Ihrer Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie einen Kredit aufnehmen, lässt Ihr potenzieller Kapitalgeber ein Be­lei­hungs­wert­gut­ach­ten anfertigen. Das Hauptkriterium von Geldgebern für die Finanzierung von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en ist, ob die Rückzahlung des Darlehens aus dem Ertragswert innerhalb der wirt­schaft­li­chen Rest­nut­zungs­dau­er plausibel ist. Darüber hinaus entscheiden Darlehensgeber vor allem nach Standort, Konzept und ESG-Konformität, also ob ein Unternehmen auch in den Bereichen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Un­ter­neh­mens­füh­rung (Governance) ver­ant­wor­tungs­be­wusst handelt.

Bei Fir­men­über­nah­men wird Ihre Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie im Rahmen einer Due-Diligence-Prüfung inspiziert. Ein erfahrener Im­mo­bi­li­en­gut­ach­ter widmet sich dabei unter anderem Aspekten wie dem Brandschutz, der Robotik oder technischen Einbauten wie Aufzügen. Wie lange funktioniert der Aufzug noch? Wie hoch ist das Risiko einer Neuvermietung? Das sind Fragen, die ein aus­sa­ge­kräf­ti­ges Gutachten beantwortet. Davon abgesehen wird selbst­ver­ständ­lich ein realistischer, marktkonformer Ertragswert oder Sachwert ermittelt. Damit Sie sich das konkret vorstellen können, stellen wir Ihnen ein Mustergutachten von einer Lager- und Pro­duk­ti­ons­im­mo­bi­lie zur Verfügung.

Angewandte Be­wer­tungs­ver­fah­ren und relevante Faktoren

Die Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung im Logistik-Bereich gilt als sehr komplex. Sachverständige nutzen üblicherweise das Er­trags­wert­ver­fah­ren zur Finanzamt- und ge­set­zes­kon­for­men Wertermittlung von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en. Schließlich drängt sich Investoren die Frage auf, welcher Ertrag und welche Rendite über einen längeren Zeitraum erwirtschaftet werden können. Fehlt eine Zweit- oder Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit für eine sehr spezielle Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie, die nicht vermietet, sondern vom Eigentümer selbst genutzt wird, kann das Sach­wert­ver­fah­ren realistische Ergebnisse liefern.

Entscheidende Faktoren bei der Bewertung von Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en sind:

  • Bauweise: Bevorzugt wird ein eingeschossiger Bau ab 10.000 m² mit einer Hallenhöhe von mindestens acht Metern. Der Boden sollte fünf Tonnen pro Quadratmeter Last aushalten, die Hallen flexibel teilbar sein, der Büroanteil höchstens zehn Prozent der Fläche betragen und eine ebenerdige, möglichst zweiseitige Andienung gegeben sein.
  • Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit: Sie sagt aus, ob ein Nachmieter die Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie ohne größere Investitionen / Umbauten für seine Zwecke nutzen kann. Idealerweise werden nur Güter gelagert und kommissioniert, die sich nicht negativ auf eine Weiternutzung durch einen neuen Mieter nach ausgelaufenem Vertrag auswirken. Ein Wie­der­ver­wert­bar­keits­in­dex, der die elementaren Kennziffern für Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en vom Fer­tig­wa­ren­la­ger bis zum Transshipment-Center zusammenfasst, gibt Auskunft über die Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit. Einfache Strukturen und wenige nut­zer­spe­zi­fi­sche Einbauten kennzeichnen eine hohe Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit.
  • Lage: Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en in einem ausgewiesenen Industrie- oder Gewerbegebiet am Rand von Me­tro­pol­re­gio­nen sind hochpreisig und begehrt. Doch die Nähe zu einem Top-Standort ist nicht alles – die Mitarbeiter müssen dank einer guten Ver­kehrs­an­bin­dung auch nachts leicht an ihren Arbeitsplatz kommen. Stellplätze für Mit­ar­bei­ter­fahr­zeu­ge sind ebenso bedeutsam wie eine ausreichende Rangier- und Verladefläche. Die reibungslose Zu- und Abfahrt zwischen dem eingezäunten Lo­gis­tik­grund­stück und der Autobahn muss gewährleistet sein. Umfahrbarkeit der Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie sowie die Option, auf Er­wei­te­rungs­flä­chen zugreifen zu können, sind Pluspunkte.
  • Mietdauer: Bei vermieteten Lo­gis­tik­im­mo­bi­li­en fließt die Ver­trags­lauf­zeit als Be­wer­tungs­merk­mal mit ein. Einerseits gehen Mieter ungern langfristige Bindungen an einen Lo­gis­tik­stand­ort ein. Andererseits beläuft sich die fi­nanz­wirt­schaft­li­che Ge­samt­nut­zungs­dau­er einer Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie lediglich auf 20 bis 30 Jahre. Je geringer die Ver­trags­lauf­zeit, desto geringer ist das Risiko einer Neuvermietung.
  • Objektqualität & Ausstattung: Die Qualität der Logistikhalle sowie die Aus­stat­tungs­merk­ma­le sind ein weiterer Faktor für die Bewertung, zumal diese Auswirkungen auf die Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit und die Rest­nut­zungs­dau­er haben.

Wenn Sie den aktuellen Marktwert einer Lo­gis­tik­im­mo­bi­lie ermitteln lassen möchten, ein Investment in eine solche oder deren Verkauf im Visier haben und die Unterstützung von professionellen Sach­ver­stän­di­gen erwägen, kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Erstberatung. Unsere Gutachter freuen sich auf Ihre Anfrage. Rufen Sie uns kostenlos unter der Telefonnummer 0800 – 90 90 282 an oder füllen Sie unser Kontaktformular aus.