Hausschwamm erkennen und bekämpfen
Mit echtem Hausschwamm ist nicht zu spaßen. Der Gebäudepilz zerstört nicht nur Holz, sondern befällt ganze Gebäudeteile. Informieren Sie sich über die Entstehung, Verbreitung und mögliche Ursachen und erfahren Sie, wie Sie Hausschwamm bekämpfen: von der Erkennung bis zur Sanierung.
Echter Hausschwamm ist der zerstörerischste Pilz in unseren Breitengraden. Hier stehen teure Sanierungsarbeiten und zeitintensive Behandlungsmethoden an.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Wichtigste in Kürze
- 2. Echter Hausschwamm – Hintergrundwissen rund um den gefährlichen Pilz
- 3. Hausschwamm bekämpfen
- 4. Hausschwamm erfolgreich vorbeugen
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5. Häufige Fragen rund um den echten Hausschwamm
- 5.1 Kann der echte Hausschwamm Mauerwerk befallen?
- 5.2 Was ist der gemeine Hausschwamm?
- 5.3 Wer stellt fest, ob es sich um echten Hausschwamm handelt?
- 5.4 Was ist falscher Hausschwamm?
- 5.5 Kann ich eine Sanierung aufgrund von Hausschwamm steuerlich absetzen?
- 5.6 Gibt es eine Meldepflicht bei Hausschwammbefall?
- 5.7 Übernimmt die Versicherung die Kosten für die Schäden durch Hausschwamm?
- 5.8 Ist Hausschwamm gesundheitsschädigend?
- 5.9 Warum ist mit Hausschwammbefall nicht zu spaßen?
- 6. Baugutachter bei Hausschwamm kontaktieren
Das Wichtigste in Kürze
- Der echte Hausschwamm ist ein holzzerstörender Gebäudepilz. Er frisst sich in kurzer Zeit durch organische Baumaterialien und kann dabei auch anorganisches Material überwinden.
- Befallene Gebäudeteile müssen vollständig entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Daran schließt sich eine Hausschwammbehandlung mit Biozid oder Heißluftverfahren an, bevor Sie neue Balken einziehen und die Sanierung fortsetzen können.
- Die Kosten für die Bekämpfung des echten Hausschwamms hängen stark vom Zustand der Immobilie und dem Stadium des Gebäudepilzes ab. Rechnen Sie mit fünfstelligen Beträgen.
- Beugen Sie Hausschwamm vor, indem Sie Kältebrücken beseitigen und Feuchtigkeitsschäden zuverlässig reparieren. Lüften Sie außerdem Ihren Keller gut durch.
- Neben dem echten Hausschwamm gibt es weitere Gebäudepilze, wie den braunen Kellerschwamm, den weißen Hausschwamm oder den ausgebreiteten Hausporling. Diese sind weniger zerstörerisch können jedoch auch erhebliche Schäden verursachen. Falscher Hausschwamm ist keine eigene Hausschwammart.
Echter Hausschwamm – Hintergrundwissen rund um den gefährlichen Pilz
Beim echten oder gemeinen Hausschwamm (serpula lacrymans) handelt es sich um einen holzzerstörenden Pilz. Über 30 Prozent der pilzbedingten Gebäudeschäden in Mitteleuropa sind laut Umweltbundesamt auf den echten Hausschwamm zurückzuführen. Da der Pilz nicht nur verbautes Holz angreift, sondern auch vor Putz, Dämmmaterial und Mauerwerk keinen Halt macht, kann er sich großflächig verbreiten. Hinzu kommt, dass Holzschwamm, wie der Pilz umgangssprachlich genannt wird, bis zu zehn Jahre Trockenstarre überleben und anschließend wieder aufblühen und wachsen kann. Aufgrund der verheerenden Schäden bis hin zur Baufälligkeit einer Immobilie müssen befallene Gebäudeteile fachgerecht entsorgt und verbrannt werden, um einer Verschleppungsgefahr vorzubeugen.
Wie Sie echten Hausschwamm erkennen
Tritt der Hausschwamm einmal an die Oberfläche, ist er gut an den hellbraunen bis rötlich-braunen, fleischigen Fruchtkörpern und dem klar umgrenzten, weißen Zuwachsrand zu erkennen. Bei größeren Fruchtkörpern setzen sich auf der Oberfläche kleine Guttationströpfchen ab. Je mehr Sporen sich bilden desto dunkler wird der Fruchtkörper. Oft können Sie sogar roten „Staub“ in der Luft beobachten. Dabei handelt es sich ebenfalls um Sporen des Hausschwamms.
Leider bleibt der echte Hausschwamm häufig unentdeckt, bis es zu spät ist. Balken und Baumaterial werden bereits von innen zerfressen, bevor der Hausschwamm an die Oberfläche tritt und die typischen Fruchtkörper ausbildet. Entdecken Sie in Ihrem Haus morsche Balken oder andere Hinweise auf Hausschwamm, sollten Sie daher unbedingt eine Fachperson zu Rate ziehen, um den zerstörerischen Pilz frühzeitig aufzudecken und gegebenenfalls von anderen Pilzarten abzugrenzen, damit Sie die richtigen Maßnahmen einleiten können. Die Unterschiede zwischen Hausschwamm, Schimmel und Ausblühungen entnehmen Sie der nachfolgenden Grafik.
Der Infografik können Sie grundlegende Unterscheidungsmerkmale von Ausblühungen, Schimmel und Hausschwamm entnehmen.
Entstehung und Verbreitung von Hausschwamm
Die Sporen des Hausschwamms werden in der Luft durch Wind oder Regen übertragen. Auch Menschen und Tiere können die Sporen transportieren. Aufgrund der leichten Verbreitung werden befallene Gebäudeteile nicht nur entsorgt, sondern verbrannt, um den Pilz unschädlich zu machen.
Wachsen und sich festsetzen kann der Pilz nur unter geeigneten Bedingungen. Auf feuchten Wänden und Balken, Dämmstoffen oder Spanplatten findet der echte Hausschwamm eine geeignete Angriffsfläche. Besonders schnell geht es, wenn die optimalen Voraussetzungen mit einer Temperatur von etwa 20 Grad und einer Holzfeuchtigkeit von 30 bis 60 Prozent herrschen. Dann kann der Pilz durchaus 10 bis 40 Millimeter am Tag wachsen. Zum Vergleich: In einem gesunden Wohngebäude liegt die Holzfeuchtigkeit unter 20 Prozent.
Doch auch in einer kälteren Umgebung mit einer geringen Holzfeuchtigkeit von nur 25 Prozent beginnt der Hausschwamm zu wachsen. Besonders Weichhölzer, wie Kiefer oder Fichte sind anfällig. Gelangt der Pilz ans Licht und an die frische Luft schreitet die Verbreitung schneller voran. Jetzt kann der Hausschwamm auch anorganisches Material, wie trockenes Mauerwerk, überwinden. Lediglich Zugluft schränkt das Wachstum ein.
Echter Hausschwamm verbreitet sich nicht nur über Holz, sondern auch über anorganisches Baumaterial.
Besonders häufig sind Räume im Keller und im Erdgeschoss betroffen, wo die meisten Feuchtigkeitsschäden auftreten. Prinzipiell ist ein Hausschwammbefall jedoch im ganzen Gebäude möglich, etwa wenn im Dachgeschoss Wasser eindringt. Hausschwamm erkennen Sie auch an dem modrigen und muffigen Geruch, der mit ihm einhergeht. Neben Holz können dem Holzschwamm auch Papier und Pflanzenfasern, sowie Spanplatten zum Opfer fallen.
Gut zu wissen: Wenn Sie ein altes Haus kaufen sollten Sie nach feuchten Wänden und maroder Bausubstanz Ausschau halten. Hier fühlt sich der echte Hausschwamm besonders wohl. Da die Entfernung des Pilzbefalls zeit- und kostspielig ist, empfiehlt es sich einen Experten zu Rate zu ziehen, der Sie vor dem Aufwand bewahrt und Ihnen eine neutrale Einschätzung zum Verkehrswert der Immobilie geben kann. Bei der Heid Immobilienbewertung erhalten Sie eine professionelle Kaufberatung.
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Ursachen für Hausschwamm
Das größte Risiko für Hausschwamm bergen Baufehler und Bauschäden an der Gebäudehülle. Bei Kältebrücken, in der Fachsprache Wärmebrücken genannt, ist die Dämmung fehlerhaft. Wärme gelangt leichter nach außen, sodass sich Kondenswasser bildet und feuchte Stellen in der Gebäudehülle entstehen. Diese bieten dem Hausschwamm eine optimale Anlagerungsfläche. Ähnlich sieht es mit Wasserschäden durch defekte Rohre aus oder fehlende Sperren bei aufsteigender Feuchtigkeit. Werden die Schäden nicht fachgerecht behoben und feuchte Gebäudeteile trockengelegt, laufen Sie Gefahr unfreiwillig Schimmel oder schlimmer, Hausschwamm, zu züchten.
Weitere Ursachen für die Anlagerung von Hausschwamm können unzureichende Belüftung, Sturmschäden (womöglich bereits in der Bauphase) oder die Verbauung feuchter Holzbalken sein. Daher sind auch Neubauten nicht vor einem Befall mit Hausschwamm gefeit. Lassen Sie die Bauabnahme durch einen Experten vornehmen oder unsere Gutachter Ihr Bauprojekt begleiten und Fehler gegebenenfalls mit einem Baumängel-Gutachten bestätigen, damit Sie auf der sicheren Seite sind.
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Schäden durch Hausschwamm
Holz und Pflanzenfasern sind bei Hausschwamm am stärksten betroffen. Einmal befallen, kann die Verbreitung kaum aufgehalten werden. Der Pilz zerfrisst die Cellulose und Pektine des Naturmaterials, sodass es zur sogenannten Braunfäule kommt. Es bilden sich Risse und mit der Zeit wird das Holz morsch. Im Endstadium reicht eine Berührung und das Holz zerfällt in würfelartige Einzelteile.
Bereits vor der völligen Zersetzung führt Hausschwamm dazu, dass verbautes Material seine Stabilität verliert. Insbesondere in tragenden Balken müssen Sie daher den Hausschwamm bekämpfen, bevor es zur eingeschränkten Tragfähigkeit oder gar zur Einsturzgefahr kommt. Fachwerkhäuser und allgemein alte Gebäude sind hierbei am stärksten gefährdet.
Da sich der Pilz, sobald er geeignete Wachstumsbedingungen gefunden hat, ungehindert verbreitet, sind Schäden an der Dämmung, jeglichen Spanplatten und mineralischen Baustoffen, sowie am Fußboden, an Türrahmen, Möbeln und anderen feucht lagernden Gegenständen zu erwarten. Obwohl das Mauerwerk selbst nicht vom Hausschwamm zerstört wird, kann der Pilz hier lange Zeit überdauern und auch nach Jahren wieder zum Vorschein kommen. Eine umfassende Sanierung der betroffenen Gebäudeteile ist daher nicht zu vermeiden.
Kein Gebäudeteil ist vor echtem Hausschwamm sicher: Türen, Böden und Dämmmaterial werden ebenfalls von diesem zerstörerischen Pilz zerfressen.
Hausschwammarten
Neben dem echten Hausschwamm gibt es weitere Gebäudepilze, die durch Bauschäden hervorgerufen werden. Auch sie erzeugen Braunfäule und erfordern eine fachliche Entfernung und anschließende Sanierung. Die wirtschaftlichen Schäden fallen meist weniger gravierend aus als beim echten Hausschwamm. Daher lohnt sich eine genaue Untersuchung und Differenzierung der Hausschwammarten für eine sachgemäße Bekämpfung.
Die drei wichtigsten Gebäudepilze nach dem echten Hausschwamm sind:
- der braune Kellerschwamm oder Warzenschwamm
Der braune Kellerschwamm bildet flache, spinnenartige Pilzfäden, ein sogenanntes Myzel aus, das zuerst weiß aussieht und sich später braun färbt. Die verursachte Braunfäule erinnert an den Schaden des echten Holzschwamms und wird daher häufig verwechselt. Der braune Kellerschwamm benötigt jedoch eine höhere Feuchtigkeit, um zu wachsen und ist im Übrigen nicht nur im Keller zu finden.
- der weiße Porenschwamm oder weißer Hausschwamm
Der weiße Hausschwamm geht häufig mit dem braunen Kellerschwamm einher, da er ebenfalls eine hohe Feuchtigkeit benötigt. Entsprechende Wachstumsbedingungen herrschen vor allem in feuchten Kellerräumen und undichten Dachgeschossen sowie bei außen verbautem Holz mit Erdkontakt. Der Fruchtkörper des weißen Porenschwamms ist schneeweiß, weich und bildet am Rand fast flauschig wirkende Stränge. Die Braunfäule ist deutlich heller als beim braunen Kellerschwamm oder echten Hausschwamm, aber ebenso zerstörerisch.
- der ausgebreitete Hausporling
Seit einigen Jahren nimmt der Befall mit ausgebreitetem Hausporling zu und steht inzwischen nach dem braunen Kellerschwamm und dem echten Hausschwamm an dritter Stelle. Anders als die bereits vorgestellten Hausschwämme wächst der Hausporling jedoch nicht im Mauerwerk, sondern nur in und auf Holz. Die Fruchtkörper sind weiß bis gelb oder hellbraun, ohne Feuchtigkeit färbt er sich gräulich. Der Schaden in Form von Weißfäule verursacht den Abbau von Lignin im Holz und lässt es weißlich, leicht und morsch zurück. Dabei zerfällt das Holz nicht in würfelartige Brocken, sondern wird zerfasert.
Weshalb Sie für die Unterscheidung zwischen den Gebäudepilzen eine Fachperson beauftragen sollten, können Sie im Video von Hausschwamminfo nachvollziehen:
Obwohl er nicht zu den Gebäudepilzen zählt, aber der engste Verwandte des echten Hausschwamms ist, soll auch er kurz erwähnt werden:
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der wilde Hausschwamm
Der wilde Hausschwamm kommt vor allem an Totholz in Wäldern und an im Freien lagernden Holz vor. Seine Fruchtkörper sind schmäler und kleiner als die des echten Hausschwamms. An Gebäuden ist der wilde Hausschwamm allenfalls an der Außenfassade anzutreffen.
Hausschwamm bekämpfen
Das Wichtigste bei der Bekämpfung des echten Hausschwamms ist die möglichst frühzeitige Entdeckung und Abgrenzung zu anderen Hausschwammarten. Nur so können Sie die erforderliche Behandlung einleiten, die meist deutlich umfangreicher ist als bei anderen Gebäudepilzen. Befallene Holzbaustoffe müssen großräumig entfernt, ersetzt und saniert und angrenzende Gebäudeteile vorsorglich behandelt werden. Damit Ihre Bemühungen nicht umsonst sind, gilt es zudem die Ursache für den Schwammbefall zu ermitteln und zu beseitigen.
Von der Bestimmung des Hausschwamms über die Feststellung der Ursache bis zur Sanierung sollten Sie daher unbedingt einen Sachverständigen oder eine Fachfirma beauftragen. Denn Hausschwamm können Sie anders als manch anderen Gebäudepilz nicht selbst entfernen. Eine nachhaltige Bekämpfung erreichen Sie häufig erst, indem Sie neben einer umfassenden Sanierung auch Biozide oder das Heißluftverfahren einsetzen, um das Hausschwamm-Myzel vollständig zu zerstören.
Um Hausschwamm erfolgreich zu bekämpfen, muss nach der Entfernung aller befallenen Baumaterialien der gesamte Raum gegen den Gebäudepilz behandelt werden.
Notwendige Sanierungsmaßnahmen
Der erste Schritt bei der Bekämpfung des echten Hausschwamms besteht in der Entfernung der befallenen Gebäudeteile. Ein Fachunternehmen kümmert sich darum, den Putz abzuschlagen und in einem Meter um den Pilzbefall jegliches Holz und Baumaterial zu entfernen. Nicht entfernbare Gebäudeteile, wie etwa das Gemäuer, werden mit einem Gasbrenner ausgebrannt. Je nach Ausmaß und Stadium des Hausschwammbefalls stehen weitere Behandlungen mit Biozid oder Heißluftverfahren an.
Bei der groß angelegten Baustelle bietet es sich häufig an, dass Sie von Grund auf Ihr altes Haus sanieren. Greifen Sie dafür auf die Instandhaltungsrücklage zurück und nutzen Sie die Beseitigung des Hausschwamms für eine gründliche und obendrein geförderte energetische Sanierung! Ein Bausachverständiger entwirft mit Ihnen gerne einen Sanierungsfahrplan.
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Biozid-Einsatz gegen Hausschwamm
Biozide dürfen nur eingesetzt werden sofern keine baulichen Maßnahmen zur Entfernung möglich sind, also bei tragenden Gebäudeteilen. In diesem Fall werden Schwammsperrmittel in das Baumaterial, zum Teil in vorbereitete Bohrlöcher injiziert und der Hausschwamm zuverlässig abgetötet. Dabei dürfen nur zugelassene Biozide mit dem RAL-Gütezeichen angewendet werden und diese auch nur in Maßen. Es handelt sich um hochwirksame, aber nicht unbedenkliche Mittel. Aufgrund der gesundheitsschädigenden Ausdünstungen kommen Biozide nur punktuell, nicht großflächig zum Einsatz.
Gut zu wissen: Da Chlor gerne gegen Schimmel angewendet wird, liegt der Versuch nahe auch Hausschwamm mit Chlor zu bekämpfen. In dieser Angelegenheit ist Chlor jedoch wirkungslos und gesundheitsschädigend ist die Chemikalie obendrein.
Heißluftverfahren gegen Hausschwamm
Als Alternative zu Bioziden kann das Heißluftverfahren angewendet werden. Der große Vorteil ist, dass es keine Gesundheitsrisiken birgt und das Baumetarial nicht durch Bohrungen vorbereitet werden muss. Die Methode beruht darauf, dass Hausschwamm ab 50° Celsius abstirbt. Für eine sichere Zerstörung des Gebäudepilzes muss das Baumaterial für mindestens eine Stunde auf 55° C erhitzt werden.
Das Heißluftverfahren läuft so ab, dass zunächst die betroffenen Gebäudeteile mit Folie umschlossen werden, damit sich das Mauerwerk vollständig erwärmt. Hitzeempfindliche Gegenstände und Materialien werden vorab aus den Räumen entfernt. Je nach Dicke des Mauerwerks dauert die Behandlung vier bis acht Stunden. Falls die Zieltemperatur nicht überall erreicht werden kann, muss doch mit Bioziden nachgeholfen werden.
Hausschwamm Entfernungskosten
Von der Feststellung bis zum Abschluss der Sanierung müssen Sie mit einem Gesamtaufwand im fünfstelligen Bereich rechnen. Wie hoch die Kosten letztendlich sind, hängt einerseits vom Ausmaß des Hausschwammbefalls ab, andererseits von der Komplexität der Sanierungsarbeiten. In einigen Fällen können Sie die Kosten zwar auf Ihre Gebäudeversicherung abwälzen, damit Sie jedoch einschätzen können, was auf Sie zukommt, empfiehlt sich ein Kostenvoranschlag durch einen Sachverständigen.
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Hausschwamm erfolgreich vorbeugen
Nach einer erfolgreichen Hausschwammentfernung ist nichts schlimmer als die Angst vor einem erneuten Befall. Doch Hausschwamm können Sie vorbeugen. Beherzigen Sie die folgenden Tipps, um Ihr Gebäude trocken und hausschwammsicher zu halten:
- Achten Sie bereits beim Bau darauf, dass die Trocknungszeiten eingehalten werden.
- Wenn Sie neue Holzbalken einziehen, sollten diese trocken sein (Holzfeuchte unter 20 Prozent) und keine Spuren von Sporen enthalten.
- Lüften Sie Ihren Keller regelmäßig durch.
- Lagern Sie Baustoffe stets trocken und bewahren Sie (feuchtes) Kaminholz nicht in Ihren Innenräumen auf.
- Beheben Sie Wasserschäden schnell und vollständig und stellen Sie sicher, dass keine Folgeschäden entstehen.
Insbesondere, wenn Sie bereits Erfahrung mit Hausschwamm hatten, sollten Sie Ihr Gebäude vorsorglich untersuchen lassen, damit sich im Verborgenen nicht erneut Gebäudepilze ausbreiten. Nehmen Sie regelmäßig Feuchtemessungen durch und lassen Sie gegebenenfalls weitere Untersuchungen vornehmen.
Nach einer Überschwemmung oder einem Sturm nehmen spezialisierte Gutachter für Gebäudeschäden Ihr Domizil unter die Lupe und vermerken in einem entsprechenden Schadengutachten Verdachtsmomente auf Hausschwamm und Schimmel.
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Lassen Sie Feuchtigkeitsschäden fachlich beurteilen, um Folgeschäden wie Hausschwamm zu vermeiden.
Häufige Fragen rund um den echten Hausschwamm
Ein Befall mit echtem Hausschwamm wirft viele Fragen auf. Wir haben Ihnen die häufigsten Fragen zu diesem folgeschweren Gebäudepilz beantwortet.
Kann der echte Hausschwamm Mauerwerk befallen?
Der echte Hausschwamm kann Mauerwerk nicht zerfressen wie Holz. Er kann anorganisches Material jedoch überwinden und auch über jahrelange Trockenperioden hinweg darin überleben, bis sich geeignete Wachstumsbedingungen wieder einstellen und der Hausschwamm sich erneut verbreiten kann.
Was ist der gemeine Hausschwamm?
Der gemeine Hausschwamm ist eine andere Bezeichnung für den echten Hausschwamm (serpula lacrymans). Es handelt sich um den gefährlichsten Gebäudepilz unserer Breitengrade, da er sich rasant und meist im Verborgenen ausbreitet. Dabei zersetzt er jegliches Pflanzenmaterial zu Würfelbruch und gefährdet so die Stabilität verbauter Holzbalken.
Wer stellt fest, ob es sich um echten Hausschwamm handelt?
Eine erste Einschätzung bei Verdacht auf Hausschwamm erhalten Sie von Unternehmen für Schädlingsbekämpfung oder einem lokalen Institut für Umwelt und Baubiologie. Lassen Sie von Fachpersonen Proben der sichtbar befallenen Gebäudeteile entnehmen und im Labor untersuchen, damit Sie Gewissheit über die Gebäudepilzart haben und geeignete Maßnahmen einleiten können.
Was ist falscher Hausschwamm?
Als Gegenstück zum echten Hausschwamm vermuten viele einen „falschen Hausschwamm“. Tatsächlich gibt es keine Hausschwammart mit diesem Namen. Eine Abgrenzung zu anderen Gebäudepilzen, wie dem braunen Kellerschwamm, dem weißen Hausschwamm oder dem gemeinen Hausporling ist jedoch sinnvoll, da sie eine andere Behandlung benötigen und biologisch betrachtet nicht mit dem echten Hausschwamm verwandt sind.
Kann ich eine Sanierung aufgrund von Hausschwamm steuerlich absetzen?
In einigen Fällen können Sie die Sanierung nach einem Hausschwammbefall als außergewöhnliche Belastung steuerlich absetzen. Voraussetzung dafür ist, dass der Befall als Naturkatastrophe beziehungsweise private Katastrophe eingestuft wird und dem Eigentümer kein Verschulden nachzuweisen ist. Beispielsweise darf der Hausschwamm beim Erwerb der Immobilie noch nicht ersichtlich gewesen sein. Wurde zum Kaufzeitpunkt ein Verkehrswertgutachten erstellt, in dem kein Hausschwamm erwähnt wird, können Sie damit belegen, dass Sie im Recht sind und somit Ihre Chancen erhöhen, dass Sie die Sanierung steuerlich geltend machen dürfen. Mehr zum Thema Steuern haben wir auf unserer Ratgeber-Seite zur steuerlichen Wertermittlung von Immobilien zusammengestellt.
Gibt es eine Meldepflicht bei Hausschwammbefall?
Die Meldepflicht liegt in der Hand der Bundesländer. Derzeit müssen Sie bei Gebäuden in Sachsen (§ 13 2. SächsBO) und Thüringen (§13 22 ThürBO) Hausschwammbefall melden. Neben der Bestätigung, dass es sich um den echten Hausschwamm handelt, müssen Sie in Sachsen auch belegen, dass Sie eine Beseitigung des Hausschwamms in Auftrag gegeben haben und mitteilen, sobald diese erfolgreich abgeschlossen ist. In allen Bundesländern ist eine Sanierung nach DIN 68800 erforderlich. Weitere Informationen finden Sie in der Landesbauordnung oder erhalten Sie im Gesundheitsamt Ihres Bundeslandes.
Übernimmt die Versicherung die Kosten für die Schäden durch Hausschwamm?
In vielen Gebäudeversicherungen ist der Befall mit echtem Hausschwamm mit enthalten, wenn Sie den entsprechenden Tarif dazugebucht haben. Häufig wird Hausschwamm unter den Allmählichkeitsschäden aufgeführt, da es sich um einen Bauschaden nach beispielsweise Rohrbruch handeln kann. Prüfen Sie Ihren Vertrag jedoch genau. Gegebenenfalls haben Sie keine Versicherung für den Befall von anderen Gebäudepilzen. Achten Sie daher bereits bei Abschluss des Vertrags auf die beinhalteten Leistungen, da die Sanierung nach einem Hausschwammbefall, sowie die Beseitigung der Ursache sich auf Kosten im fünfstelligen Bereich beläuft.
Ist Hausschwamm gesundheitsschädigend?
Der echte Hausschwamm selbst ist nicht gesundheitsschädigend. Zwar reagieren manche Menschen allergisch auf die Sporen, die größere Gefahr liegt jedoch darin, dass sich auf dem Hausschwammfruchtkörper Schimmel bildet. Dieser wiederum kann Kopfschmerzen, Reizungen der Atemwege und allergische Reaktionen hervorrufen.
Warum ist mit Hausschwammbefall nicht zu spaßen?
Echter Hausschwamm frisst sich von innen durch Holzbalken und Pflanzenfasern. Tritt er nach außen und wird sichtbar, hat er das befallene Material bereits zerstört und seine Ausbreitung bereits ungeahnte Ausmaße angenommen. Daher müssen das Holz und Baumaterial nicht nur an der offensichtlich befallenen Stelle, sondern im gesamten Umfeld entfernt und behandelt werden. Es fallen zeit- und kostenintensive Sanierungsarbeiten an, wobei ein Restrisiko bestehen bleibt, dass ein Teil des Myzels im Mauerwerk überdauert und Jahre später erneut ausbricht. Neben der Bekämpfung des Hausschwamms muss zudem die Ursache ermittelt und beseitigt werden.
Baugutachter bei Hausschwamm kontaktieren
Entdecken Sie Hausschwamm in Ihrer Immobilie, sollten Sie schnellstmöglich handeln. Da es sich um einen schwerwiegenden Bauschaden handelt, kann ein Bauschadengutachten Ihnen helfen, die Ursache und den Umfang zu ermitteln. Gegenüber Versicherungen und bei Rechtsstreitigkeiten haben Sie auf diese Weise ein neutrales Dokument in der Hand, welches den Schaden objektiv darstellt. Setzen Sie sich mit einem unserer zertifizierten Sachverständigen in Verbindung. Wir beraten Sie professionell und unverbindlich. Sie erreichen uns unter 0800 - 90 90 282 oder im untenstehenden Kontaktformular.