Sie möchten wissen, ob sich gerade in wirtschaftlich her­aus­for­dern­den Zeiten die Investition in ein Einkaufszentrum lohnt? Oder Sie benötigen eine fundierte Wertermittlung Ihres Shoppingcenters für die Steuer? In diesem Magazin-Beitrag geben wir Ihnen einen Einblick darüber, was bei der Bewertung eines Ein­kaufs­zen­trums maßgeblich ist.

Shoppingmall Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand
Die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand gehört zu den imposantesten Shoppingmalls.

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Einkaufszentrum beziehungsweise Shoppingcenter versteht man eine gemanagte Agglomeration von Einzelhandels- und Dienst­leis­tungs­be­trie­ben unter einem Dach.
  • Einkaufsstraßen (City-Galerie), Shoppingmalls, Urban Entertainment Center und Factory-Outlets sind spezielle Formen von Einkaufszentren.
  • Entscheidend für den Erfolg eines Shoppingcenters sind unter anderem die Lage, eine günstige Ver­kehrs­an­bin­dung, die Kaufkraft der Bevölkerung und die Strahlkraft der Ankermieter.
  • Die Wertermittlung eines Ein­kaufs­zen­trums benötigen Investoren für die Kauf­ent­schei­dung, Immobilienfonds für die Bilanz und Betreiber für ein Darlehen.
  • Relevante Kennzahlen zur Wertermittlung eines Shoppingcenters sind Cashflow, Mietrendite, Flä­chen­pro­duk­ti­vi­tät, Verkaufsfläche, Auslastung und Rest­nut­zungs­dau­er.
  • Das Er­trags­wert­ver­fah­ren oder eine ähnliche Be­wer­tungs­grund­la­ge (Discounted-Cashflow-Methode, Pacht­wert­ver­fah­ren) ist je nach Auftraggeber das richtige Instrument für die Wertermittlung.

André Heid
Zertifizierte Im­mo­bi­li­en­gut­ach­ter nach DIN 17024 von TÜV, DEKRA, IHK, DIA und EIPOS bewerten Ihre Immobilie sachgemäß.

Einkaufszentrum – Definition und Abgrenzung

Ein Einkaufszentrum (Shoppingcenter) ist eine Ansammlung von Dienstleistungs- und vor allem Ein­zel­han­dels­be­trie­ben unter einem Dach. Eine Überdachung ist nicht notwendig und ist, zumindest in den USA, inzwischen ein Auslaufmodell. Ist das Einkaufszentrum klimatisiert und überdacht, wird es als Shoppingmall bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Mall jedoch gleichbedeutend mit dem Shoppingcenter. Das Einkaufszentrum wird unabhängig von den einzelnen Läden, die dort als Mieter einziehen, als Einheit geplant und vom Betreiber verwaltet.

Urban Entertainment Center

Der Eigentümer vermietet die einzelnen Verkaufsflächen in seinem Shoppingcenter an Mieter aus un­ter­schied­li­chen Branchen. Ein Einkaufszentrum kann auch Angebote der Frei­zeit­ge­stal­tung beinhalten, beispielsweise ein Bowlingcenter oder ein Kino. Besteht ein städtisches Einkaufszentrum in der Mehrheit aus Gastronomie und Frei­zeit­ein­rich­tun­gen und dient vorwiegend der Unterhaltung als dem Warenkauf, wird es als Urban Entertainment Center bezeichnet.

Einkaufsstraßen und Ladenpassagen

Die Einkaufsstraße, oft als City-Galerie tituliert, ergänzt bestehende Fußgängerzonen in zentraler Innenstadtlage und erweitert das Ge­schäfts­zen­trum. Die Ladenpassagen werden überwiegend von kleinen und mittelgroßen Händlern, Gastronomen und Dienstleistern – meist aus den Bereichen Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on und Beauty – gemietet. Solche Shopping-Galerien sind oft mehrstöckig und zeichnen sich durch eine moderne, auffällige Architektur aus.

Factory-Outlet-Center

Eine spezielle Ausprägung des Ein­kaufs­zen­trums ist das Factory-Outlet-Center. Dort mieten Hersteller von Markenartikeln Ladenflächen an, um eigene Produkte direkt und preisreduziert an Endkunden zu verkaufen. Bei den angebotenen Waren in einem Factory-Outlet-Center handelt es sich oft um Pro­duk­ti­ons­über­schüs­se, Auslaufmodelle und B-Ware. Die Textilbranche ist in dieser Form des Ein­kaufs­zen­trums besonders stark vertreten. Ein Factory-Outlet-Center liegt meist am Stadtrand, verfügt über ein großes Einzugsgebiet, sehr viele Parkplätze und eine Anbindung an den öffentlichen Per­so­nen­nah­ver­kehr.

Kaufhaus

Eine weitere große Art der Han­dels­im­mo­bi­lie ist das Kaufhaus, auch Warenhaus genannt. Während Shoppingcenter häufig abseits der Innenstadt liegen, finden sich Kaufhäuser meist im Stadtzentrum. Sie verschwinden jedoch sukzessive. Der wesentliche Unterschied zwischen Kaufhaus und Einkaufszentrum liegt darin, dass der Eigentümer eines Kaufhauses das Warengeschäft auf eigene Rechnung betreibt, anstatt lediglich als Vermieter von Verkaufsfläche zu agieren.

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Trend: Entwicklung von Shoppingcentern

Wohin geht der Trend? Städte unterliegen einem wirt­schafts­geo­gra­phi­schen Strukturwandel. Aufgrund der Sub­ur­ba­ni­sie­rung von Dienst­leis­tun­gen und Wohngebieten sowie einer Transformation des Einzelhandels ist die Tendenz zu erkennen, dass klassische Funktionen der Innenstadt, darunter Shopping, sich an den Stadtrand und ins in­fra­struk­tu­rell gut angebundene Umland verlagern. Zuerst entdeckten Ver­brau­cher­märk­te die vermeintliche Peripherie, dann folgten Fachmärkte mit schweren Gütern, schließlich zog es großflächige Ein­kaufs­an­ge­bo­te wie Shoppingcenter hinaus aus der City.

In Shoppingmalls wird Einkaufen zum Erlebnis. In Europa ist diese Form der Ein­zel­han­dels­ag­glo­me­ra­ti­on weiterhin auf dem Vormarsch. Zwar stehen viele innerstädtische Ladenzeilen nicht erst seit der Corona-Krise leer – ein Investment in ein Shoppingcenter rentiert sich für die Anteilseigner häufig dennoch. Seit den 2000er-Jahren ist die brutto vermietbare Geschäftsfläche in Europa auf weit mehr als 100 Millionen Quadratmeter angewachsen. Vor allem in osteuropäischen Staaten wie Polen, Rumänien, Tschechische Republik und Ungarn erfreuen sich Shoppingcenter steigender Popularität.

In Deutschland ist die Errichtung von Shoppingcentern längst kein Phänomen von Großstädten, Mittelstädten zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern oder au­ßer­städ­ti­schen Grünflächen in Me­tro­pol­re­gio­nen mehr; neue Einkaufszentren eröffnen sukzessive in Kleinstädten. Überraschend: In Anbetracht der Kaufkraft sind die neuen Bundesländer im Hinblick auf Ge­schäfts­flä­chen in Shoppingcentern überversorgt.

Neben den speziellen Formen Factory-Outlet-Center und Urban Entertainment Center, erlebt die Innenstadt eine Shopping-Renaissance. Im Rahmen der Modernisierung von Bahnhöfen entstehen neue Shoppingmeilen mit bester Ver­kehrs­an­bin­dung. Zudem verwandeln sich die Abflughallen von Flughäfen in prosperierende Ladenpassagen mit Fokus auf Duty-Free-Waren wie Spirituosen und Parfüm.

Shoppen im Bahnhof
Großstadt-Bahnhöfe verwandeln sich im Zuge von Mo­der­ni­sie­run­gen in Einkaufsstraßen.

Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung von Einkaufszentren

Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men und andere professionelle / institutionelle Groß­ka­pi­tal­an­le­ger, die jetzt die Gelegenheit haben, in ein Shoppingcenter zu investieren oder eine Beteiligung abstoßen möchten, stellen sich folgende Fragen, die in diesem Kapitel beantwortet werden:

  • Welche Faktoren beeinflussen den Wert eines Shoppingcenters?
  • Welche Kennzahlen sind relevant?
  • Welche Be­wer­tungs­ver­fah­ren werden zur Wertermittlung angewandt?

Anlässe für die Wertermittlung von Einkaufszentren

Als Investor möchten Sie wissen, ob es sich lohnt, sich finanziell an einem Einkaufszentrum zu beteiligen. Als Kreditgeber möchten sie eine neutrale und fachkundige Prognose, ob sie ihr investiertes oder geliehenes Geld einschließlich Zinsen mit sehr hoher Wahr­schein­lich­keit wieder zurückbekommen. Firmen mit einer Beteiligung an einem Einkaufszentrum müssen den aktuellen Verkehrswert ihres Im­mo­bi­li­en­ver­mö­gens in ihrer Steuererklärung angeben. Die häufigsten Anlässe zur Wertermittlung eines Ein­kaufs­zen­trums sind:

Diese Faktoren beeinflussen den Wert eines Ein­kaufs­zen­trums

Wer in ein Shoppingcenter investiert, sollte zuerst den Betreiber unter die Lupe nehmen. Wem gehört das Einkaufszentrum? Welche Investoren sind involviert? Mit welchen Firmen arbeitet der Betreiber zusammen? Oft sind es international agierende Unternehmen und Konglomerate, die die Geschäfte des Ein­kaufs­zen­trums führen.

Ökonom Dr. Martin Schnell hat sich in seiner Dissertation „Lebenszyklus von Shopping-Center-Konzepten. Methodischer Ansatz zur Prognose von Re­vi­ta­li­sie­rungs­zeit­punk­ten“ mit den Erfolgsfaktoren von Einkaufszentren befasst.

  • Endogene Erfolgsfaktoren betreffen den Marktauftritt und die Ausgestaltung des Ein­kaufs­zen­trums und werden vom Center-Management beeinflusst.
  • Exogene Erfolgsfaktoren wie die örtliche Konkurrenz oder Ver­brau­cher­struk­tu­ren spiegeln das Marktumfeld und können nicht direkt vom Betreiber beeinflusst werden. Sie müssen jedoch antizipiert werden, sich folglich in der Ausgestaltung der endogenen Faktoren wiederfinden. Zu den exogenen Faktoren zählen sämtliche Rah­men­be­din­gun­gen wirt­schaft­li­cher, politischer, rechtlicher, in­fra­struk­tu­rel­ler und sozio-kultureller Art.

Nicht unterschätzt werden dürfen zwei weiche Einflussgrößen, nämlich die Beziehung zwischen Center-Management und Mietern, sowie die Akzeptanz des Ein­kaufs­zen­trums in seinem Einzugsgebiet.

Für den Im­mo­bi­li­en­gut­ach­ter spielen bei der Wertermittlung eines Ein­kaufs­zen­trums folgende Faktoren eine wertrelevante Rolle: Standort, ob­jekt­spe­zi­fi­sche Merkmale, Bau- und Pla­nungs­si­cher­heit und Mietverträge.

Standort

Wie bei jeder anderen Immobilie auch, sind auch bei Einkaufszentren der Makro- und der Mikrostandort maßgeblich. Welche Vor- und Nachteile hat der Standort des Shoppingcenters? Wie günstig ist die Ver­kehrs­an­bin­dung? Stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung?

Darüber hinaus kommt den wertrelevanten Faktoren des Einzugsbereichs eine angemessene Bedeutung zu. Wie entwickelt sich die Be­völ­ke­rungs­struk­tur im Einzugsgebiet? Verfügen die Einwohner in der Region über genügend Kaufkraft? Der vermeintlich beste und lukrativste Standort kann ein ambitioniertes Shoppingcenter-Projekt scheitern lassen, wenn die lokale Bevölkerung und Politik es von Beginn an torpediert.

Ob­jekt­spe­zi­fi­sche Merkmale

Zu den ob­jekt­spe­zi­fi­schen Wertfaktoren eines Ein­kaufs­zen­trums gehören das Management und die Mieterstruktur.

Center-Management

Über welche Erfahrungen im Center-Management verfügt der Eigentümer? Welchen Ruf haben der Betreiber, Miteigentümer und die operierenden Gesellschaften? Welche Beziehung pflegt das Center-Management zu seinen Mietern? Ein Beispiel in Pandemie-Zeiten: Gewähren die Betreiber zur Überbrückung Mietnachlässe?

Ankermieter

Entscheidend für den Erfolg eines Ein­kaufs­zen­trums ist die Attraktivität der wichtigsten Geschäfte. Ankermieter ziehen Kunden ins Shoppingcenter, wovon die anderen Läden profitieren. Die Ankermieter, auch Magnetmieter genannt, werden innerhalb des Ein­kaufs­zen­trums so platziert, dass die Kunden auf dem Weg zu ihnen an Frequenznutzern vorbeikommen, also an den (kleineren) Geschäften mit weniger Strahlkraft.

Branchenmix einer Shoppingmall
Ansprechende Architektur und Wa­ren­prä­sen­ta­ti­on sowie ein gelungener Branchenmix tragen zum Erfolg einer Shoppingmall bei.
Bran­chen­viel­falt

Der Branchenmix hängt wie ein Damokles-Schwert über dem Shoppingcenter, das Angebot des Ein­kaufs­zen­trums richtet sich nach Wettbewerb und Stand­ort­an­for­de­run­gen. Generell ist eine breite Warenpalette nötig, um möglichst viele verschiedene Käufer ins Einkaufszentrum zu locken und dort zum Konsum zu bringen.

Bereits 1990 hat Dr. Thomas Bühler – inzwischen Manager von Beteiligungen – methodisch untersucht, welche Warengruppen ein Einkaufszentrum anbieten muss, um Erfolg zu haben. So klassifiziert er Imbiss-Angebote (Restaurants, Cafés) in seinem Buch „City-Center. Erfolgsfaktoren in­ner­städ­ti­scher Einkaufszentren“ neben den Segmenten Bekleidung, Lebensmittel und Kleinartikel als „eindeutige Zielkauf-Warengruppen“.

Wirt­schafts­wis­sen­schaft­le­rin Prof. Dr. Simone Besemer stellte in ihrer Dissertation „Shopping-Center der Zukunft. Planung und Gestaltung“ fest, dass zudem eine Ausgewogenheit der Magnetmieter im Branchenmix bestehen muss, eine ebensolche Dimensionierung und ein entsprechender Fi­lia­li­sie­rungs­grad. Überdies sollte jede Branche mit un­ter­schied­li­chen Preissegmenten vertreten sein.

Bau- und Pla­nungs­si­cher­heit

Gerade für ein geplantes Einkaufszentrum im Neubau ist Pla­nungs­si­cher­heit ein Kernkriterium. Gibt es Baugebiete in der Wunschregion, in denen ein Shoppingcenter errichtet werden darf? Ist der Stadtrat dem Bauvorhaben gewogen? Ist die Fläche im Flä­chen­nut­zungs­plan entsprechend ausgewiesen?

Bebauungsplan

Sobald der Flä­chen­nut­zungs­plan den Weg für das Einkaufszentrum ebnet, muss der Bebauungsplan das Vorhaben in trockene Tücher bringen. Hat der Stadtrat den Bebauungsplan bereits mit Be­rück­sich­ti­gung des Ein­kaufs­zen­trums und seiner Anforderungen verabschiedet? Welche Beschränkungen sind klar und wie geht der Bauherr damit um? Erst mit einem wasserdichten Bebauungsplan lässt sich ableiten, ob das avisierte Shoppingcenter-Projekt von Erfolg gekrönt sein kann. Ein langfristiger Investor denkt eine Ecke weiter. Welche (Ausbau-)Vorhaben – Stichworte: Revitalisierung und Fungibilität – sind in der Zukunft zulässig?

Architektur
  • Punktet das Shoppingcenter mit einer ausgefallenen Architektur?
  • Wie werden die Waren präsentiert?
  • Wie steht es um Beleuchtung, Belüftung, Ambiente, sanitäre Anlagen?
  • Wie breit sind die Gänge, wie hoch die Decken?

Tatsächlich haben die baulichen Aspekte einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Attraktivität des Shoppingcenters in der Wahrnehmung des Kunden. Eine spröde Architektur, möglicherweise restriktiven städtebaulichen Auflagen geschuldet, kann bestenfalls durch die enorme Strahlkraft mehrerer Magnetmieter ausgeglichen werden.

Fungibilität

Die Dritt­ver­wen­dungs­fä­hig­keit ist ein bedeutsamer Wertfaktor. Erscheint eine Revitalisierung des Ein­kaufs­zen­trums nicht viel­ver­spre­chend, müssen alternative Nut­zungs­mög­lich­kei­ten realisiert werden. Wie kann das Einkaufszentrum im Falle eines Niedergangs anderweitig ohne große Verluste oder kostenintensive Umbauten umgewidmet werden? Welche technischen Gegebenheiten liegen vor und wie flexibel sind diese? An wen kann das Shoppingcenter im Zweifelsfall zu welchem Preis verkauft werden?

Mietverträge

Miet­ver­trag­li­che Regelungen, Ladenflächen und die Bonität der Mieter stellen weitere wertrelevante Faktoren für die Wertermittlung des Shoppingcenters dar.

  • Besteht vertraglich garantierter Kon­kur­renz­schutz für Mieter?
  • Gibt es Branchenverbote im Einkaufszentrum?
  • Wie zuverlässig fließen die Mieteinnahmen?
  • Wie stark ist die regionale Konkurrenz?
Shoppingcenter ohne Kunden
Shoppingcenter ohne Kunden – das möchte kein Investor sehen.

Wichtige Kennzahlen zur Wertermittlung von Einkaufszentren

Zahlreiche Kennzahlen korrelieren mit den oben genannten Faktoren zur Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung eines Shoppingcenters:

  • Verkaufsfläche: Wie viel brutto vermietbare Geschäftsfläche steht im Einkaufszentrum zur Verfügung?
  • Auslastung: Wie viele Läden sind beziehungsweise wie viel Verkaufsfläche ist dauerhaft vermietet oder verpachtet?
  • Gesamt- und Rest­nut­zungs­dau­er: Bei Han­dels­im­mo­bi­li­en wird mit einer Nutzungsdauer von 30 bis 50 Jahren kalkuliert.
  • Flä­chen­pro­duk­ti­vi­tät: Sie misst das Verhältnis zwischen Umsatz und eingesetzter Verkaufsfläche. Die Formel für die Flä­chen­pro­duk­ti­vi­tät lautet: Bruttoumsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche pro Jahr.
  • Mietrendite: Zur Ableitung der Roherträge werden die Miet­ver­hält­nis­se und das aktuelle Mietangebot ausgewertet. Dabei werden sowohl ortsansässige Marktteilnehmer näher beleuchtet als auch bundesweite Vergleichsdaten herangezogen.
  • Net­to­an­fangs­ren­di­te: Net­to­an­fangs­ren­di­te = Jah­res­rein­ertrag / Gesamtkaufpreis
  • Brut­to­an­fangs­ren­di­te: Brut­to­an­fangs­ren­di­te = Jahresrohertrag / Nettokaufpreis

Im Rahmen einer Cashflow-Analyse, die Bestandteil der Wertermittlung von Shoppingcentern ist, inspiziert der Sachverständige, wie sich Mieteinnahmen und Umsätze zu den Betriebskosten verhalten. In Deutschland ist die Brut­to­an­fangs­ren­di­te ein gebräuchlicher Wert. Um das In­ves­ti­ti­ons­ri­si­ko in Durch­schnitts­wer­ten widerzuspiegeln, wird für Handels- und Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en allerdings die Net­to­an­fangs­ren­di­te berechnet.

Im­mo­bi­li­en­be­wer­tungs­ver­fah­ren für Shoppingcenter

Das geeignete Be­wer­tungs­ver­fah­ren für die Wertermittlung eines Ein­kaufs­zen­trums variiert je nach Anlass oder Auftraggeber, ist aber in jedem Fall eine Variante des Er­trags­wert­ver­fah­rens. Seltener, und meist nur zur Absicherung der er­trags­ab­hän­gi­gen Werte, wird das Sach­wert­ver­fah­ren genutzt.

Da die Rendite eines Shoppingcenters maßgeblich von den Miet- und Pachteinnahmen abhängt, kommt häufig das Pacht­wert­ver­fah­ren zum Einsatz. Wie gut die Mietflüsse durch das Firmenkonstrukt des Shoppingcenter-Betreibers verborgen werden, entscheidet im Endeffekt, welches Verfahren präzisere Ergebnisse liefert.

Sind ausländische Investoren an einem Gutachten interessiert, ist eine internationale Discounted-Cashflow-Methode Mittel der Wahl für die Wertermittlung des Shoppingcenters.

Kompetente Im­mo­bi­li­en­sach­ver­stän­di­ge für die Wertermittlung von Einkaufszentren

Die Wirt­schaft­lich­keits­be­rech­nung und Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung von Shoppingcentern verlangt ein vernetztes Marktwissen vom Sach­ver­stän­di­gen. Da Einkaufszentren und Han­dels­im­mo­bi­li­en flächenmäßig vom Einzelhandel dominiert werden, braucht der Gutachter Kenntnisse über verschiedene Standorte, die Ein­zel­han­dels­bran­che und den Investmentmarkt für den gefragten Immobilientyp.

Im Zuge einer Immobilien-Investment-Beratung ist darüber hinaus ein Gespür für den Zeitpunkt einer Revitalisierung maßgeblich. Wie und wann kann ein Shoppingcenter mit Kunden- und Umsatzrückgang sowie leeren Verkaufsflächen am konkreten Standort wieder revitalisiert werden?

Die Im­mo­bi­li­en­gut­ach­ter der Heid Immobilien GmbH sind mit der Wertermittlung von Shoppingcentern und Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en gleichermaßen vertraut. Sie benötigen ein Ver­kehrs­wert­gut­ach­ten für Ihr Einkaufszentrum zur Bilanzierung oder zur Abwägung eines Investments? Dann sind Sie bei uns genauso richtig wie Shoppingcenter-Betreiber, die ein Be­lei­hungs­wert­gut­ach­ten zur Kreditaufnahme zwecks Aus-/Umbaus benötigen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!