Was macht ein Immobiliengutachter?
Ein Immobiliengutachter ermittelt den Wert einer Immobilie. Wenn Sie Ihre Immobilie verkaufen oder sich für eine neue interessieren, können Sie mithilfe eines Immobilienwertgutachters herausfinden, wie viel das jeweilige Objekt wert ist. Was ein zertifizierter Immobiliengutachter genau macht und auf welche Qualitätsmerkmale Sie bei der Auswahl des Wertermittlers achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Immobiliengutachter untersucht Objekt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Wichtigste in Kürze
- 2. Welche Arten von Gutachtern für Immobilien gibt es?
- 3. Was ist ein Immobiliengutachter?
- 4. Was überprüft der Immobiliengutachter genau?
- 5. Wer darf Gutachten für Immobilien erstellen?
- 6. Was ist der Unterschied zwischen Immobiliengutachter und Immobiliensachverständiger?
- 7. Was kostet ein zertifizierter Immobiliengutachter?
- 8. Wie berechnet ein Immobiliengutachter den Wert einer Immobilie?
- 9. Welche Arten von Gutachten kann ein Immobiliengutachter erstellen?
- 10. Welche Unterlagen benötigt ein Immobilienwertgutachter?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Begriff „Immobiliengutachter“ ist nicht geschützt.
- Immobiliengutachter verfügen über unterschiedliche Qualifikationen und Zertifizierungen.
- Unabhängige, öffentlich bestellte, vereidigte und vielfach zertifizierte Immobiliengutachter und damit ein hohes Maß an Sachkompetenz finden Sie bei der Heid Immobilien GmbH.
- Ein Immobilienwertgutachter besichtigt die zu bewertende Immobilie vor Ort, überprüft sämtliche Dokumente und stellt Berechnungen nach gesetzeskonformen Verfahren an.
- Ein Verkehrswertgutachten eines korrekt zertifizierten Immobiliengutachters hat gegenüber Behörden und vor Gericht Bestand. Damit eignet es sich zum Beispiel für Erbschaftsstreitigkeiten oder eine Scheidung.
Welche Arten von Gutachtern für Immobilien gibt es?
Die Bezeichnungen „Immobiliengutachter“, „Immobilienwertgutachter“, „Gutachter für Immobilien“ und ähnliche Begriffe sowie auch die Bezeichnung „Immobiliensachverständiger“ sind in Deutschland nicht geschützt. Mit anderen Worten: Jeder kann sich so nennen. Um einen qualifizierten Immobiliengutachter für Ihren Anlass zu finden, sollten Sie zwischen folgenden Bezeichnungen unterscheiden:
- freie Immobiliengutachter oder -sachverständiger: Diese Art Gutachter zeichnet sich insbesondere durch ihren Sachverstand zum Thema Immobilien aus. Sie haben aber keine bestimmte Qualifizierung und sind nicht vereidigt. Demnach haben ihre Gutachten vor Gericht oder bei Behörden keine Gültigkeit.
- öffentlich bestellte und vereidigte Immobiliengutachter und -sachverständige : Hierbei handelt es sich um Experten, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) geprüft und ernannt werden. Ihre Bezeichnung ist gesetzlich geschützt und ihre Gutachten sind vor Gericht zugelassen.
- staatlich anerkannte Immobiliengutachter und -sachverständige: Sie verfügen ebenso über ein IHK-Zertifikat und werden von Landesbehörden beauftragt. Sie sind die einzige Gruppe, die auch Gutachten für öffentliche Behörden und Institutionen erstellen darf.
- unabhängige Immobiliengutachter: Solange ein Gutachter nicht bei einer Bank, einem Makler oder einem Unternehmen, das mit Immobilien handelt, angestellt ist, darf er als unabhängiger Immobiliengutachter betrachtet werden. Die Heid Immobilien GmbH verfügt über dein deutschlandweites Netzwerk an unabhängigen Immobiliengutachtern.
- zertifizierte Immobiliengutachter: Es gibt zahlreiche Spezialgebiete und dementsprechende Zertifizierungen für Immobiliengutachter. Zu den wichtigsten Zertifizierungsstellungen gehören neben der IHK die Institutionen DEKRA und TÜV sowie HypZert. Auch anerkannt und respektiert sind Auszeichnungen von DIA und EIPOS.
Infografik: Zertifizierungen für Immobiliengutachter
Was ist ein Immobiliengutachter?
Ein Immobiliengutachter ist ein Fachmann, der den Verkehrswert von Immobilien gemäß Baugesetzbuch (§ 194 BauGB) bestimmt.
Was überprüft der Immobiliengutachter genau?
Um den Wert einer Immobilie sachgerecht ermitteln zu können, braucht der Immobiliengutachter selbstverständlich Anhaltspunkte. Üblicherweise nimmt ein Immobilienwertgutachter das Gebäude und die wichtigsten Gebäudeteile persönlich in Augenschein. Darüber hinaus sind Lage, Grundstücksgröße, Wohnfläche, Alter und Zustand sowie die Art der Immobilie für die Bewertung entscheidend.
Lage |
Die Lage eines Objekts ist für dessen Wert ein besonders wichtiger Aspekt. Ein Immobiliengutachter überprüft, in welcher Umgebung sich die Immobilie befindet: Besteht eine gute Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Kinderbetreuung, Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr etc.), steigt der Wert der Immobilie. Verkehrs- und damit häufig verbundenes Lärmaufkommen werden hier auch in die Bewertung miteinbezogen. |
Wohnfläche |
Die Wohnfläche ist neben der Lage ein ebenso entscheidender Faktor für den Wert einer Immobilie. Je größer die zur Verfügung stehende Wohnfläche ist, desto teurer wird das Objekt. |
Grundstücksgröße |
Hier gilt wie bei der Wohnfläche – je größer das Grundstück, desto höher der Wert. Schließlich ist es hier einfacher, Anbauten o. Ä. zu realisieren. |
Baualter |
Eine jüngere Immobilie ist in der Regel teurer als eine ältere. Das liegt daran, dass sich beispielsweise die Energiestandards für Wohnimmobilien in den letzten Jahren deutlich verbessert haben. Neuere Immobilien verfügen – im Gegensatz zu älteren Objekten – meist über eine gute Dämmung und die Bausubstanz enthält keine Schadstoffe. |
Art der Immobilie |
Auch die Art der Immobilie spielt bei der Bewertung eine Rolle. So ist beispielsweise ein Reihenhaus in der Regel niedriger zu bewerten als ein Einfamilienhaus. |
Baulicher Zustand |
Ein Faktor, der den Preis deutlich in die Höhe wandern lässt, ist der allgemeine bauliche Zustand des Objekts. Ein neu gedecktes Dach, neue Fenster, Sanitäranlagen, Bodenbeläge sowie eine neuwertige Heizungsanlage und eine zeitgemäße Wärmedämmung lassen den Wert einer Immobilie steigen. |
Wer darf Gutachten für Immobilien erstellen?
Grundsätzlich darf Jeder Gutachten für Immobilien erstellen, da die Bezeichnung „Immobiliengutachter“ nicht geschützt ist. Offizielle Gutachten für Behörden und Gerichte darf aber nur ein zertifizierter, öffentlich bestellter und vereidigter sowie staatlich anerkannter Immobiliensachverständiger erstellen. Die Ausfertigungen eines freien Immobilienwertgutachter ohne diese Qualifikationen können Sie weder beim Finanzamt einreichen, noch werden diese bei einem Prozess als Beweismittel anerkannt.
Was ist der Unterschied zwischen Immobiliengutachter und Immobiliensachverständiger?
Als Immobiliensachverständiger wird ein öffentlich bestellter und vereidigter bzw. staatlich anerkannter Immobilienwertgutachter bezeichnet. Der Begriff Immobiliengutachter schließt zusätzlich freie Gutachter mit ein. Da diese Berufsbezeichnungen jedoch nicht geschützt sind, sollten Sie sich die Qualifikationsnachweise des Immobilienwertgutachters zeigen lassen und auf deren Gültigkeit achten.
Was kostet ein zertifizierter Immobiliengutachter?
Der Preis für eine unabhängige Immobilienbegutachtung hängt immer von der Art des Gutachtens und dem damit verbundenen Arbeitsaufwand ab. Das günstigste Gutachten startet bei etwa 1.490 Euro. Der Stundenlohn eines Immobiliengutachters beträgt rund 160 Euro netto. Tipp: Vereinbaren Sie einen Festpreis für die Bewertung! => Mehr zu den Kosten.
Wie berechnet ein Immobiliengutachter den Wert einer Immobilie?
Je nach Art der Immobilie ist eines von drei Bewertungsverfahren maßgeblich, um den Verkehrswert zu ermitteln. Für Renditeimmobilien wird der Ertragswert ermittelt, für komplexere Gebäude oder selbstbewohnte, individuelle Häuser der Sachwert und für alle anderen nach Möglichkeit der Vergleichswert. In jedem Fall benötigt der Gutachter eine Menge Dokumente zur Immobilie und schaut sich diese vor Ort selbst an.
Welche Arten von Gutachten kann ein Immobiliengutachter erstellen?
Je nachdem, zu welchem Zweck Sie eine Bewertung benötigen, erstellt der Immobiliengutachter unterschiedliche Arten von Gutachten. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten vor:
- Verkehrswertgutachten: Das Verkehrswertgutachten wird auch Vollgutachten genannt. Ein solches ist gerichtsfest und kann demnach für das Finanzamt, gerichtliche Auseinandersetzungen, für die Überführung von Betriebs- und Privatvermögen etc. genutzt werden. Das Verkehrswertgutachten wird von einem zertifizierten bzw. vereidigten Immobiliengutachter erstellt und ist besonders umfangreich – was einen erhöhten Preis ab 2.690 Euro zur Folge hat.
- Kurzgutachten: Ein Kurzgutachten wird nur dann erstellt, wenn es sich bei der gewünschten Bewertung um eine private Angelegenheit handelt. Beispiele dafür sind Kauf und Verkauf einer Immobilie, außergerichtliche Einigungen bei Scheidung oder Erbe und ähnliche Bewertungsanlässe. Ein Kurzgutachten ist weniger umfangreich als ein Verkehrswertgutachten. Inhaltlich steckt eigentlich dasselbe drin, aber der aufwändige Methodikteil, der für eine Akzeptanz durch Behörden und Gerichte notwendig ist, fehlt. Deshalb ist es mit ab 1.490 Euro auch nicht so kostspielig.
- Beleihungswertgutachten: Ein Beleihungswertgutachten ist notwendig, wenn Sie einen Kredit aufnehmen und dafür eine Immobilie als Sicherheit angeben wollen. In diesem Fall findet der Immobiliengutachter heraus, mit welchem Wert die Bank die Immobilie veräußern könnte. Je höher der Beleihungswert, desto sicherer ist die Kreditvergabe für die Bank.
- Mietwertgutachten: Liegt kein Mietspiegel vor und fehlen Vergleichsobjekte, um eine Mieterhöhung durchzusetzen? Ein Mietwertgutachten zeigt auf, welche Miete gerechtfertigt ist.
- Bauschadengutachten und Baumängelgutachten: Ein Bauschadengutachten benennt, ähnlich wie ein Baumängelgutachten, die Ursachen für Risse, Feuchtigkeit, Abplatzer, Ausblühungen und Rost.
- Portfoliobewertung: Mit einem Portfolio-Gutachten erhalten Sie ein valides Dokument für die Bilanz und gleichzeitig eine Risikofrüherkennung für Ihren Immobilienbestand.
- Restnutzungsdauergutachten: Mit einem Restnutzungsdauergutachten können Sie gegenüber dem Finanzamt eine höhere oder niedrigere Restnutzungsdauer nachweisen – meist für eine verkürzte Abschreibedauer.
Die zertifizierten Immobiliengutachter von Heid unterstützen Sie bei Beauftragung eines Gutachtens außerdem auf Wunsch mit
- einer Schimmelberatung,
- der Erstellung eines Energieausweises,
- einem Maßnahmenkatalog zur energetischen Sanierung,
- einer Kauf- oder Verkaufsberatung,
- einer Wirtschaftlichkeitsberechnung,
- einer Investmentberatung für Immobilien,
- einer Due Diligence für Immobilien.
Die zertifizierten Immobiliengutachter der Firma Heid kümmern sich von der Baubegleitung bis zur Bauabnahme um Ihr Bauprojekt. Wir stehen Ihnen bei Detailfragen mit einer gutachterlichen Stellungnahme zur Seite und finden die Angriffsflächen im gegnerischen Gutachten (Plausibilisierung).
Welche Unterlagen benötigt ein Immobilienwertgutachter?
Je nach Art des Gutachtens sind verschiedene Unterlagen nötig, die Sie dem Immobiliengutachter zur Verfügung stellen müssen. Sollten Sie nicht alle Dokumente haben, können wir diese mit einer Vollmacht von Ihnen bei den zuständigen Behörden anfordern.
Für ein Verkehrswertgutachten benötigt der Immobiliengutachter folgende Unterlagen von Ihnen:
- aktuellen Grundbuchauszug
- Baubeschreibung
- Baugenehmigung
- Bauzeichnungen, Grundrisse aller Geschosse, Schnitte und Ansichten
- Flächen- und Raumberechnungen (Kubaturberechnung, Bruttogrundfläche)
- Wohn- und Nutzflächenberechnung
- amtlicher Lageplan
- Übersicht über wesentliche Schäden, Modernisierungen und Instandhaltungsmaßnahmen der vergangenen 20 Jahre
- Energieausweis
Sie möchten auf die Dienste eines zertifizierten Immobiliengutachters zugreifen? Kontaktieren Sie uns für ein kostenloses Erstgespräch zur Erörterung Ihrer Situation. Rufen Sie uns dazu unter der Telefonnummer 0800 - 90 90 282 an oder schicken Sie das Kontaktformular ab. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!